WKSA 2025 Zwischenstand

Heute gibt es auf dem MeMadeMittwoch-Blog den ersten Zwischenstand aller WKSA-Mitnäherinnen. Ich erzähle heute von all den Vorbereitungsarbeiten, die ich bislang erledigt habe, bevor überhaupt die erste Naht mit der Maschine genäht wurde.

Erst mal zum Schnittmuster, Grasser Nr. 633: das ist ja mal für einen richtigen Wintermantel gedacht: für flauschigen Webpelz mit Einlage, wärmender Innenschicht und Futter. 18 Schnittteile für Oberstoff, Einlage und Futter wollen auch erstmal ausgeschnitten sein. (Und wenn man, wie ich, 1 cm Nahtzugabe bei einem Mantel etwas spärlich findet, zeichnet man die vorher noch neu an.)

Welche Einlage die passende ist, hat bei mir für viel Grübeleien gesorgt. Da Webpelz nicht gebügelt werden kann, sieht die Nähanleitung nicht-klebende Einlage vor, die aufgenäht werden muss, und für alle möglichen Nähte, die verstärkt werden müssen, Webband, das ebenfalls aufgenäht werden muss. Außerdem wird der Futterstoff noch mit einer wärmenden Innenschicht gedoppelt. In der Anleitung gehen für diese diversen Innenschichten die Begriffe interlacing, interfacing und interlining  munter durcheinander, das ist reichlich verwirrend. Aber es gibt viele Fotos, die viel zum Verständnis helfen.

Ich kann diese aufwändige Verarbeitung voll verstehen. Aber ganz so anspruchsvoll wollte ich es dann doch nicht haben. Soll kein Mantel fürs Leben werden. Und andererseits: die Webpelz-Schnitte, die ich in den Burda-Zeitschriften gefunden habe, sehen im Gegensatz dazu einfach überhaupt keine Einlage vor.

Bei einem Besuch in Berlin vor ein paar Wochen  war ich bei Hüco, und hatte dabei mit Manuela nette und kompetente Begleitung (vielen Dank und herzliche Grüße!). Als wärmende Innenschicht habe ich auf ihren Rat hin Wollwatteline mitgenommen (kannte ich noch nicht) und Viskosefutter.

So, jetzt mal ein paar Worte zum Stoff. So ein handelsüblicher flauschiger „fake fur“ mit langen Haaren und gestrickter Rückseite ist er ja nicht. Kein Angorakaninchen, eher Typ Feldhase mit kurzen Haaren und eindeutiger Strichrichtung. Wahrscheinlich ist Wollflausch die richtigere Bezeichnung. Der Stoff ließ sich problemlos mit der Schere zuschneiden! Und die Probe an einem Reststück ergab: er lässt sich sogar bügeln, ohne platt zu werden! Und eine weitere Probe ergab: man kann sogar G785 aufbügeln! Das ist zwar eine ganz leichte Einlage, aber der Unterschied ist spürbar.

Damit war dann endlich das Einlagen-Problem gelöst: die Wollwatteline ist so weich, diese alleine hätte nicht für Stand gesorgt. Eine weitere nicht-bügelbare Einlage einnähen hatte ich keine Lust. Die G785 sorgt für etwas Stand im Bereich des Kragens und des Vorderteils, perfekt aus meiner Sicht. Und ich musste nicht 10 Meter ‚twill tape‘ aufnähen, sondern konnte klebendes Schrägband für die entsprechenden Stellen an Schultern, Taschen und vorderer Mitte nehmen. Yeah!

Die Wollwatteline allerdings muss aufgenäht werden. Da mir der Mantelstoff nicht allzu wärmend erscheint, habe ich alle Teile des Außenstoffs auch aus Watteline zugeschnitten, Watteline und Außenstoff dann kurzerhand mit Sprühkleber miteinander verbunden und dann alles miteinander vernäht (weil ich denke, dass der Kleber nicht dauerhaft hält). Und zur Sicherheit habe ich mir vorgenommen, alle Nahtzugaben mit Hexenstich flach zu nähen, das fixiert auch die Watteline zusätzlich.

Soweit also mein Stand: Erst einen Probemantel genäht, dann alle Teile zugeschnitten, die Einlagen aufgebügelt und aufgenäht und die ersten Nähte genäht. (Nein, ich hatte nicht die ganze Woche frei, ich arbeite seit Anfang November an dem guten Stück.)

Macht das alles Sinn, was ich hier mache? Wer von euch hat Erfahrung mit Näheinlage und Wollwatteline?

Weihnachtskleid Sew Along 2025

Ich melde mich mal wieder aus der Versenkung. Die Frauen vom Me-Made-Mittwoch-Blog organisieren auch dieses Jahr wieder den Weihnachtskleid Sew Along (WKSA). Herzlichen Dank!

Alle Themen und Termine im Überblick:
30.11.2025 – Projektvorstellung: Für diesen Schnitt und diese(n) Stoff(e) habe ich mich entschieden
07.12.2025 – Zwischenstand (So weit bin ich bisher / folgende Fortschritte oder auch Hürden gibt es bei meinem Outfit)
14.12.2025 – Endspurt
21.12.2025 – Geschafft: Weihnachten im neuen Outfit kann kommen

Dieses Jahr will ich die Motivation, die der Sew Along und das gemeinsame Nähen mit sich bringt, nutzen, um einen Mantel zu nähen. Ehrlich gesagt wollte ich den Mantel auf einer Familienfeier am letzten Wochenende anziehen. Zu den frostigen Temperaturen hätte er auch wunderbar gepasst. Aber mein Zeitplan war völlig überambitioniert, und das Nähen hat mehr Stress als Freude mit sich gebracht. Ich habe also schon angefangen und freue mich darauf, mit ausreichend Zeit das Projekt bis Weihnachten fertig zu stellen.

Der Stoff ist ein Webpelz, den ich 2019 bei Fox’s Moden gekauft habe. Das war damals Liebe auf den ersten Blick, mit dem gleichzeitigen Wissen, dass ich eigentlich keinen Mantel brauche. Nun, jetzt ist endlich die Zeit dafür.

Als Schnitt habe ich mir Grasser No. 633 ausgesucht. Ich wollte einen Schnitt, der sich für Webpelz eignet, also nicht viele Nähte hat. Und ich wollte einen großen Kragen. In meinem burda-Vorrat bin ich nicht fündig geworden.

Hier noch eine kleine Rückschau:

Das Kleid 2016 war kein Erfolg, zu dünn, nur ein- oder zweimal getragen. Das Kleid 2017 habe ich immer noch und trage ich gerne zu besonderen Gelegenheiten. 2018 ist eines meiner Lieblingskleider, das ist sommers wie winters auch im Alltag gerne trage.

Das Kleid von 2019 habe ich nochmals geändert, dann war es ein schönes Alltagskleid, bis ich es mal zu heiß gewaschen habe. 2020, ein weiteres absolutes Lieblingskleid für viele Gelegenheiten. Das Kleid von 2023 habe ich noch gekürzt, der Stoff war zu schwer, jetzt passt es und wird gern getragen.

Und die Bluse vom letzten Jahr ist ebenfalls ein Liebling von mir geworden.

Hemdblusen Sew Along, Finale

Ihr seid großartig! So viele tolle Tipps zu meiner Frage nach der perfekten Schlitzverarbeitung, herzlichen Dank dafür! Die Verarbeitung, die die russische Burda empfiehlt, werde ich beim nächsten Kleid ausprobieren. Ein kleines Dreieck oder Viereck aufzunähen, ist auch eine gute Idee. Erstmal hoffe ich aber, meine schludrige Verarbeitung fällt von außen nicht auf.

Heute ist nun endlich das große Abschlusstreffen der fertigen Hemdblusenkleider bei Tina. Es hat ausgesprochen viel Spaß gemacht, gemeinsam zu nähen und die unterschiedlichen Projekte wachsen zu sehen! Tausend Dank für den Sew Along, Tina und Manuela!

Hier nochmal eine kleine Zusammenfassung meines Kleids: Der Schnitt ist aus der Burda 05/2024 #135, original veröffentlicht in der Ausgabe 03/2016, #111. Oversized und locker fallend, mit einem klassischen Hemdkragen und einer Passe, verdeckter Knopfleiste, Seitenschlitzen und kurzen Ärmeln.

Quelle: www.burdastyle.de

Genäht habe ich Gr. 40. Ab Taille Gr. 42, also etwas schmäler, als meine Maße sind, aber bei dem lockeren Schnitt geht sich das aus. Ansonsten habe ich am Schnitt nichts geändert. Nächstes Mal würde ich wahrscheinlich die verdeckte Knopfleiste direkt an das Vorderteil-Schnittteil ansetzen, so ganz hat sich mir nämlich die aufwändigere Verarbeitung nicht erschlossen (siehe Teil 3 des Sew Alongs).

Der Stoff ist aus dem Outlet von Fox’s Moden, Zusammensetzung unbekannt, trägt sich aber ganz wunderbar. Ich habe 2,25m gebraucht und damit etwa so viel wie angegeben. Man kann grob sagen, bei diesem weiten Schnitt braucht man zweimal die Länge. Ich habe noch etwa 1,35m übrig und würde diesen Rest verschenken, wenn jemand ihn haben mag.

Wie ihr seht, habe ich den Musterverlauf an der vorderen Mitte sehr ungeschickt verfehlt. Wie das passieren konnte, ist mir schleierhaft. Normalerweise bin ich beim Zuschneiden recht pingelig, hier war ich wohl in Gedanken schon im Urlaub. Aber da das Muster so unregelmäßig ist, stört es mich tatsächlich gar nicht. Vielleicht werde ich altersmilde.

Ich bin rundum zufrieden mit meinem Kleid. An den heißen Tagen war es im Dauereinsatz.